Was brauche ich für ein Kleinwerbe?

Aller Anfang ist schwer. Wer ein Gewerbe gründet – als Kleingewerbe, Freelancer oder Kleinunternehmer – muss sich mit dieser Frage auseinandersetzen: Was brauche ich für ein Kleiwerbe alles? Mit diesem Artikel bringen wir Licht ins Dunkel und geben Orientierung in der wichtigsten Phase der Unternehmensgründung.

 

Geld sparen bei der Unternehmensgründung

Gerade in der Anfangsphase ist es wichtig, die Ausgaben möglichst gering zu halten. Schließlich ist der Kundenstamm noch sehr übersichtlich oder gar nicht vorhanden. Wir möchten Ihnen hier deshalb Tipps geben, wie Sie bei der Unternehmensgründung an alle wichtigen Faktoren denken und gleichzeitig die Ausgaben im Blick behalten.

 

1. Eine Website für mein Unternehmen

Ohne Website geht heute gar nichts mehr. Die Masse der Kunden informiert sich vor dem Kauf / Vertragsabschluss online über das Produkt und den Anbieter. Die eigene Website ist deshalb unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Unternehmens.

Ärgerlich ist, dass Google neue Seiten erst nach einer Wartezeit von bis zu sechs Monaten in den Suchmaschinen-Index aufnimmt. Es können also bis zu sechs Monate vergehen, bis die ersten Kunden über die Google Suche zu Ihnen finden. Entsprechend wichtig ist es, dass Sie dieses Thema möglichst schnell angehen. Die Zeit läuft. Lesen Sie herzu auch die Die 10 Vorteile einer Website.

Preis: Agenturen verlangen zwischen 4.000 und 12.000 für eine Website. Kleine Anbieter sind oft deutlich günstiger und bieten teilweise sogar Sonderkonditionen für Gründer an.
▶︎ Sonderkonditionen für Existenzgründer

Empfehlung: möglichst schnell kümmern und handeln.

 

 

2. Was ist sozialen Netzen zu beachten?

Facebook, Twitter, Instagram sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Anzahl sozialer Netze und Kanäle ist rapide gewachsen. Die Anmeldung als Firma ist dort in der Regel kostenlos. Als Gewerbe sind Sie allerdings verpflichtet, ein Impressum anzugeben und müssen teilweise auch weitere Angaben wie Telefonnummer und Öffnungszeiten hinterlegen.

Beachten Sie, dass es mit der Anmeldung alleine noch nicht getan ist. Facebook zum Beispiel fordert regelmäßige Postings von Content um die Seite “attraktiv” zu halten. Gleichzeitig müssen Sie schnell auf Beiträge und Anfragen reagieren. Tun Sie das nicht, werden Sie abgestraft und Ihre Seite wird weniger oft vorgeschlagen. Der Zeitaufwand für die Pflege von 2-3 sozialen Netzwerken kann schnell auf zehn Stunden und mehr pro Woche ansteigen.

Preis: in der Regel kostenlos, jedoch sehr zeitaufwendig.

Empfehlung: mit einem Netzwerk starten, Aufwand gering halten.

 

 

3. Buchhaltung

Die gute Nachricht: wenn Sie unter die Kleinunternehmerregelung fallen, brauchen Sie in den meisten Fällen keine Buchhaltung zu führen. Dennoch sollten Sie gerade auch im Eigeninteresse die Ausgaben und Einnahmen inkl. der relevanten Steuerinformationen in einer Liste führen. Entsprechende Vorlagen werden Ihnen an dieser Stelle bald kostenlos zur Verfügung stehen.

Sie können Buchhaltung auch auslagern. Auch hier gibt es kleine und große Anbieter und auch hier empfehlen wir Ihnen dringend, einen lokalen Service zu nutzen. Einerseits, weil die Zusammenarbeit enger und persönlicher ist. Gleichzeitig aber auch, weil lokale Büros oft günstigere Preise anbieten und individuelle Pakete schnüren können.

▶︎ Tools für Gründer

Preis: via Template kostenlos, bei Auslagerung individuell zu vereinbaren

Empfehlung: in der Anfangsphase selbst Buch führen, später auf das Kerngeschäft konzentrieren und Buchhaltung lokal auslagern.

 

 

4. Welches Konto für mein Kleingewerbe?

Das Finanzamt fordert kein Firmenkonto für das Kleingewerbe. Problematisch kann hier jedoch das Geldwäschegesetz werden. Es schreibt vor, dass Konten auf den Namen des Wirtschaftlich Berechtigten lauten müssen. Bei juristischen Personen – der Firma – also auf den Namen der jeweiligen Firma. Verstöße können mit Geldstrafen und Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren geahndet werden.

Wer als Freelancer, Kleingewerbe oder StartUp los legt, sollte also ein eigenes Konto für das Gewerbe einrichten lassen. Bei der Bank einfach nach einem Firmenkonto fragen. Ein Firmenkonto bringt mehrere Vorteile mit sich: Sie trennen private und geschäftliche Ausgaben sauber, Sie treten in der Außenwirkung professionell auf und sie sind für die Zukunft gerüstet.

Preis: ca. 12 Euro mtl.

Empfehlung: Firmenkonto sollte zur Gewerbeanmeldung eingerichtet werden

Tipp: kostenloses Geschäftkonto sichern

 

5. Versicherungen für Kleingewerbe

Abhängig vom gewählten Business sind verschiedene Versicherungen empfehlenswert oder sogar vorgeschrieben. Nachdem es hierbei wirklich auf den Unternehmenszweck ankommt, empfehlen wir Ihnen die Beratungsangebote der IHK in Anspruch zu nehmen. Die Spezialisten dort können Ihnen mit wertvollen Tipps weiterhelfen.

Preis: IHK Erstberatung kostenlos. Versicherungen kostenpflichtig

Empfehlung: einfach mal beraten lassen

 

 

6. Steuerberater für Kleingewerbe

Ein Steuerberater kann ganz schön nützlich sein. Für den privaten Bedarf sind oft Lohnsteuerhilfevereine (Lohi) eine gute und günstige Wahl. Für das Gewerbe ist hingegen ein Steuerberater notwendig, weil Lohnsteuerhilfevereine dieses Spektrum der Steuerberatung nicht abdecken dürfen. Der Steuerberater rechnet je nach Art und Umfang des Gewerbes verschiedene Pauschalen ab. Vergleichen lohnt sich.

Preis: unterschiedlich, ab 400 EUR jährlich

Empfehlung: Angebote einholen und vergleichen

 

 

7. Günstige Werbemittel

Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Jetzt stell dir vor, dein Gewerbe ist am Markt und keiner kennt es. Eine Situation, in der sich viele Gründer befinden. Wichtig ist es deshalb, Aufmerksamkeit zu erzielen. Etwas altmodisch aber immernoch höchst effizient sind Visitenkarten. Besuchen Sie eine Messe, knüpfen Sie Kontakte und verteilen Sie Visitenkarten. Eine bessere Werbung für 5 EUR werden Sie nicht finden. Oder vielleicht doch?

Preis: 0,00

Empfehlung: Kostenlose Werbung für kleine Unternehmen

 

8. Firmenwagen und Büroausstattung

Die ersten Kunden sind gewonnen, die Einnahmen sprudeln. Voller Euphorie und Tatendrang machen viele Gründer einen verheerenden Fehler. Sie investieren in Firmenwägen und teuere Büroausstattung und finanzieren auf Kredit. Nach einem Jahr wird die erste Steuernachzahlung fällig – vielen Kleinunternehmern bricht dies das Genick. Sie sollten sich also immer die Frage stellen: Was brauche ich für ein Kleinwerbe wirklich und was kann warten?

Seien Sie also clever. Vielleicht lässt sich das Kinderzimmer oder der Küchentisch vorübergehend als Büro nutzen. Statt teuerem Firmenwagen kann das Privatauto oder ein CarSharing Konzept eingesetzt werden. CarSharing Anbieter haben für Firmen spezielle Zeitpakete geschnürt. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie behalten die Ausgaben im Blick und bleiben flexibel.

Preis: es gibt günstige Alternativen

Empfehlung: Firmenwagen und Büroausstattung hinten anstellen

 

 

Was brauche ich für ein Kleingewerbe als Handwerker

Was brauche ich für ein Kleingewerbe als Handwerker

9. Handwerker

Auch hier lässt sich einiges machen. Egal, ob Sie gerade einen Handwerker suchen um die Geschäftsräume herzurichten oder selbst Handwerker sind und Aufträge suchen. Plattformen wie myHammer vermitteln Aufträge zwischen Handwerkern und Kunden. Als Handwerker spart man sich teuere Investitionen in Werbung. Als Kunde können Sie bequem aus verschiedenen Anbietern den besten auswählen.

Empfehlung: lohnt sich für Gewerbe und Privat.

 

 

10. Firmenlogo für Kleingewerbe

Schließen Sie kurz die Augen. Machen Sie das wirklich. Denken Sie nun an Amazon. Was fällt Ihnen sofort ein? Nun, vermutlich ist es das weltbekannte Amazon Logo. Ein Logo transportiert die Unternehmensphilosophie und verankert sich im Kopf des Kunden, weil wir visuelle Inhalte besser verarbeiten als reinen Text. Ein Logo ist also für nahezu jedes Unternehmen wichtig. Es hat aber nicht Prio1.

Logos werden von Werbeagenturen gestaltet und kosten 150 bis 800 Euro. Im Idealfall wird das Logodesign vom Webentwickler übernommen und direkt auf Website und Werbeprodukten mit eingebunden.

Preis: ca. 150 EUR

Empfehlung: Webdesign, Logo und Werbematerial aus einer Hand bestellen. Günstiger und einfacher in der Handhabung.

 

Unsere Autoren schreiben in ihrer Freizeit. Danke für's bewerten
[Gesamt: 2 Schnitt: 5]
Von Chris